Tierische Schreckmomente und zwei Erdbeerleckereien
Viele denken sicherlich, so ein Landleben ist stets ruhig und besinnlich und hätte wenig Aufregendes zu bieten! Dem ist nicht so! Zumindest nicht immer! Die letzten Tage hatten so einige Aufregungen und damit einhergehende Adrenalinstöße parat.
Am Dienstag war ich im Garten am werkeln als ich plötzlich meinen Vater laut nach mir schreien hörte! Ja, schreien und nicht rufen! So laut, daß wohl alle Nachbarn im Umkreis von einem Kilometer, die evtl. meinen Namen vergessen hatten, ihn jetzt wieder kennen. Ich habe vor Schreck alles fallen lassen und habe einen Kurzsprint in die Richtung hingelegt, aus der der Schrei kam. Dort fand ich folgende Situation vor: Einen Wasserschlauch, der unkontrolliert durch die Gegend spritzt; mein Vater über die Wiese rennend; Kühe, die meinen Vater verdutzt ansehen und eine Kuh ganz in der Nähe meines Vaters, die zunächst verdutzt guckt und dann rennend die Flucht ergreift! Dann bleibt mein Vater plötzlich stehen, völlig außer Atem, und ruft: “Fehlalarm!”
Zur Erklärung: Mein Vater hat beobachtet, wie eine Kuh unserer Galloways abseits der Herde steht und sich irgendwie merkwürdig verhält und dazu genau neben einem recht tiefen Entwässerungsgraben steht. Außerdem erwartete diese Kuh in naher Zukunft ihr Kalb. Mein Vater dachte nun, daß diese Kuh gerade ihr Kalb bekommen hat und das dieses in den Graben gerutscht ist. Eine Spiegelung im Wasser hatte ihn getäuscht, sein Herz aussetzen und daraufhin ebendiesen beachtlichen “Run” hinlegen lassen. Die ganze Aktion hat ihm dann auch ganz schön weiche Knie beschert und wir mußten uns beide erst einmal von dem Schock erholen! Puh! Aber war ja alles noch mal gutgegangen.
Nächster Tag: Mein Mann meinte, ich solle mir mal was anschauen. Auf der an unser Hofgrundrundstück angrenzenden Weide war das erwartete kleine Kälbchen gerade geboren, ganz munter und total süß! Wir gratulieren uns zu dem schönen Kälbchen, loben die Mutter, die das so wunderbar hinbekommen hat und genießen noch ein wenig den friedlichen Anblick.
Am späteren Abend, so gegen 22.00 Uhr, machen wir noch einen Spaziergang durch den Garten, beobachten das Kälbchen an einer anderen Stelle, verdächtig nahe am Graben und plötzlich: Blubb!!! Fällt das kleine Kälbchen in den Graben! Die ganze Herde ist aufgeregt und ich schreie – ja, diesmal ich, und auch das kann man wohl bei der Tonlage nicht mehr rufen nennen – meinen Mann an, daß wir das Kälbchen retten müssen bevor es ertrinkt! Die Mutterkuh brummt wie verrückt und wird auch fast wahnsinnig. Mein Mann zieht also noch schnell die Gummistiefel über und nun flitzen wir beide über die Weide zu der Stelle, wo das Kälbchen im Graben liegt. Mein Mann springt beherzt in den Graben, nimmt das Kälbchen auf den Arm und trägt es die Böschung hoch zur Mutter, die es sofort brummend an sich nimmt. Lebensretter!!! Die Gummistiefel hat er übrigens dafür nicht wirklich gebraucht, steht das Wasser im Graben im Moment doch eher so oberschenkelhoch :-)
Die Mutterkuh hat danach erst einmal das nasse Kälbchen dankbar abgeleckt. Wir haben uns dieses schöne Bild noch eine Weile angesehen (mein Mann in seinen bis obenhin mit Wasser gefüllten Stiefeln) und uns langsam von dem Schrecken erholt.
Ich bin soooo froh, daß wir gerade zu dem Zeitpunkt draußen waren und gesehen haben, wie das Kälbchen in den Entwässerungsgraben gefallen ist. Hätten wir das nicht bemerkt, hätte das Kälbchen sicher nicht überlebt. Es war noch zu klein und schwach um die Böschung allein wieder hoch zu kommen.
Also mir reicht’s damit erst einmal an Aufregungen!
Ohne große Aufregungen haben zwei leckere Erdbeerrezepte diese Woche die heimgemachte Küche verlassen. Zwar waren es noch nicht die eigenen Erdbeeren aus dem Garten, trotzdem waren sie einfach superlecker!
Das erste Rezept ist ein feines Panna-Cotta mit Erdbeeren und Minze:
Erdbeer-Panna Cotta
Zutaten für ca. 6 Portionen
3 Blatt Gelatine
200 g Erdbeeren
150 g Sahne
50 g Creme fraiche
Mark einer Vanilleschote
40 g Zucker, 1 Spritzer Zitronensaft
250 g Erdbeeren für die marinierten Erdbeeren
40 g Puderzucker
50 ml Orangensaft
1 TL Minze fein geschnitten
Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Die Erdbeeren waschen und klein schneiden. Die Erdbeeren mit der Sahne, der Creme fraiche, Vanillemark, Zucker und Zitronensaft in einen Topf geben, aufkochen und bei geringer Hitze 10 Minuten köcheln lassen.
Fein pürieren. Die Gelatine ausdrücken und in der heißen Panna cotta unter Rühren auflösen. In Gläser füllen und im Kühlschrank fest werden lassen.
Für die marinierten Erdbeeren die Früchte waschen und in kleine Würfel schneiden. Den Puderzucker mit dem Orangensaft solange verrühren, bis sich der Zucker gelöst hat. Die Erdbeerwürfel und die fein geschnittene Minze unterrühren. Auf dem Panna Cotta verteilen.
Und dann gab es die Woche auch diese kleinen Schönheiten, und zwar Erdbeer-Plätzchen:
Erdbeer-Plätzchen
Für ca. 25 Stück
140 g weiche Butter
70 g Zucker
1 EL Vanillezucker
2 Eigelb
80 g Mehl
60 g gemahlene Mandeln
1 Prise Salz
Füllung:
100 g Butter
90 g Zucker
1 Msp Vanillemark
125 g Frischkäse
300 g Erdbeeren
100 g Puderzucker
2-3 EL Zitronensaft
Die Butter mit Zucker, Vanillezucker und Eigelben cremig rühren. Mehl, Mandeln und Salz miteinander mischen, dazugeben und zu einem Teig kneten. Ca. 30 Min. kühl stellen. Den Ofen auf 180 Grad vorheizen. Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche kneten, kleine Bällchen formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. Eine kleine Mulde in die Mitte drücken. Ca. 10 Min backen und dann auskühlen lassen.
Für die Füllung die Butter mit Zucker und Vanillemark cremig rühren. Frischkäse unterrühren und dann kalt stellen. Erdbeeren waschen und halbieren. Puderzucker mit dem Zitronensaft verrühren. Mithilfe eines Spritzbeutels die Creme auf die Plätzchen spritzen und darauf je eine Erdbeerhälfte setzen. Dann den Zuckerguß darüber verteilen. Trocknen lassen.
Hallo Silke,
wow – das sind ja super Tier-Fotos und Food-Bilder!
Dein Erdbeer-Panacotta probiere ich gerne mal aus! Sieht super lecker aus.
Schade, dass Dein Teich so Sorgen macht… Hast Du schon mal überlegt, ihn ganz zu leeren? Oder ist er zu groß dazu?
Wasserlinsen zeigen hohen Nährstoffgehalt – ist da irgendwo Nährstoffeintrag? Von einem Hügel hinter der Teich oder angrenzende nährstoffreiche Beete?
Bis bald mal wieder und viele Grüße von Renate